Die britischen Wahlen im vergangenen Dezember 12 brachten einen überwältigenden Sieg für die Konservative Partei, die 364 von 650 Sitzen gewann. Dies hat Premierminister Boris Johnson eine große Mehrheit verschafft, um seine Gesetzgebungsagenda voranzutreiben, die weitreichende Auswirkungen sowohl auf die britische Wirtschaft als auch auf die Gesellschaft im Allgemeinen haben wird.
In einer so genannten "Brexit-Wahl" haben die Labour-Partei und die Liberaldemokraten, die sich für ein zweites Brexit-Referendum bzw. für die Rücknahme des Brexit eingesetzt hatten, große Verluste erlitten und ihre beiden Parteivorsitzenden sind inzwischen zurückgetreten.
Obwohl die Anomalien des britischen Mehrheitswahlsystems (z.B. bekamen die Liberaldemokraten 11 Sitze mit mehr als 11% der Stimmen, während die SNP 48 Sitze mit weniger als 4% gewann) bedeuten, dass Johnson nur die Unterstützung von 43% der Wähler erhielt, hat er in Bezug auf die Sitze die größte konservative Mehrheit seit Margaret Thatcher in den 1980er Jahren gesichert.
Was die Wahlergebnisse in Großbritannien 2019 für die britische Wirtschaft bedeuten werden
With his huge majority, Boris Johnson has pledged to banish the memory of the unprecedented in-fighting and acrimony that has plagued its Brexit decision since 2016 and to follow through on his core campaign promise to “Get Brexit Done.” This will at least give certainty to what is going to happen – it is definite now that Britain is leaving the EU. The UK’s FTSE stock market responded immediately, with share prices surging £33 billon ($43 billion) the next day.
Britische Unternehmen, wie auch die meisten Bürger Großbritanniens und Europas, wollten nur, dass die Saga auf die eine oder andere Weise endet. Der Anstieg der Aktienkurse und der Optimismus scheinen darauf zurückzuführen zu sein, dass wir endlich das Fegefeuer des Brexit verlassen haben. Die tatsächlichen Auswirkungen des britischen Wahlergebnisses 2019 auf die Wirtschaft werden erst später deutlich werden, aber die zugrundeliegenden Fundamente sowohl des Brexit als auch der Wahlversprechen von Boris Johnson bieten einige interessante Einblicke.
Auswirkungen der Wahl auf die britische Wirtschaft:
- Handelsabkommen: Johnson hat versprochen, innerhalb eines Jahres ein Freihandelsabkommen mit seinen engsten Nachbarn, der Europäischen Union, abzuschließen. Die EU bestreitet dies, wobei ihr Chefunterhändler sagte, eine Einigung bis 2021 sei nicht möglich. So oder so wird das Vereinigte Königreich auch seine Bemühungen um ein wegweisendes Freihandelsabkommen mit den USA vorantreiben, um seine wirtschaftliche Bedeutung außerhalb der EU zu unterstreichen.
- Keine Angleichung: Johnson hat auch behauptet, dass es keine Angleichung an die EU-Gesetze geben wird, was erhebliche Auswirkungen sowohl auf die Rechte der Arbeitnehmer als auch auf die Art und Weise haben dürfte, wie Unternehmen in europäischen Ländern Geschäfte machen. Die EU ist dafür bekannt, potenziellen Handelspartnern strenge Bedingungen aufzuerlegen (einer der Gründe, warum es kein Freihandelsabkommen mit den USA gibt, ist zum Beispiel, dass sie den Verkauf von gentechnisch veränderten Pflanzen in Europa ablehnt). Johnsons Haltung wird also entweder die Situation für britische Unternehmen erschweren oder eine "duale Wirtschaft" erzwingen, in der sich Exporteure an die EU-Vorschriften halten und Unternehmen, die sich auf das Inland konzentrieren, nicht.
- Keine Senkung der Körperschaftssteuer: Während Johnson seit langem von seinem Traum von einem Niedrigsteuerparadies oder einem "Singapur an der Themse" gesprochen hat, hat seine Kampagne eine Kehrtwende in Bezug auf die Senkung des Körperschaftssteuersatzes des Landes vollzogen. Da Johnson eine eher populistische Agenda verfolgte, ging er davon aus, dass die Unternehmen ihn ohnehin unterstützen müssten, und plante, das Geld stattdessen für das Gesundheitswesen auszugeben.
Der Staub der Wahlen in Großbritannien 2019 hat sich noch nicht vollständig gelegt, so dass nicht ganz klar ist, welche Auswirkungen sie auf die britische Wirtschaft haben werden. Sicher ist, dass Großbritannien die Europäische Union nach 40 Jahren in dem Handelsblock definitiv verlassen wird und somit die Auswirkungen dieser Wahl sicher noch Jahrzehnte andauern werden.