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Value Stream Management

Vom Waste zum Mehrwert: Value Stream Management und KI in der Praxis

Reduzieren Sie Verschwendung und optimieren Sie die Software-Delivery-Workflows durch den Einsatz von Value Stream Management und generativer KI.

Veröffentlicht am von Michelle Wong
Vom Waste zum Mehrwert: Value Stream Management und KI in der Praxis

In der heutigen schnelllebigen Geschäfts- und Technologiewelt ist Effizienz im Zuge der Software Delivery nicht nur wichtig, sondern entscheidend. Das Prinzip, Verschwendung zu reduzieren, stammt ursprünglich aus der Fertigungsindustrie und ist heute im Bereich der Softwareentwicklung und der Wissensarbeit als Mittel zur Effizienzsteigerung aktueller denn je.

In diesem Blogbeitrag werden sechs wesentliche Ursachen von Verschwendung aufgedeckt, die Ihre Organisation ausbremsen könnten. Darüber hinaus werden wir sehen, wie die Kombination von Value Stream (VSM) und generativer künstlicher Intelligenz (KI) dabei helfen kann, Verschwendung zu erkennen und zu reduzieren, damit Sie Ihre Workflows in dem schnelllebigen und wettbewerbsorientierten Geschäftsumfeld von heute effizienter gestalten können.

Minimierung von Verschwendung in der Fertigung: wertvolle Erkenntnisse

Der Weg zur Reduzierung von Verschwendung im Bereich der Fertigung bietet auch für die heutige Softwarebranche eine wichtige Lehre. Betrachten wir ein anschauliches Beispiel aus der Elektronikindustrie der 1970er.

Denken Sie an Verstärker, ein wichtiger Bestandteil von Audiosystemen. Damals dauerte die Beschaffung Wochen und kostete nach heutigem Maßstab 1.000 USD. Heutzutage können Sie die gleiche Komponente über Nacht für einen Bruchteil der Kosten erhalten. Dies ist möglich, weil die Fertigungsindustrie Wege gefunden hat, die Verschwendung bei der Herstellung und Bereitstellung von Produkten zu reduzieren. Das Ergebnis war mit einer 266-mal schnelleren Bereitstellung und einer 82%igen Kostensenkung bemerkenswert.

Dieser Wandel in der Fertigung dient als Vorbild für die Softwarebranche. Unternehmen wenden heutzutage dieselben Prinzipien an, um ihre Bereitstellung zu verbessern. Dazu gehören ein vermehrter Fokus auf die Kund:innen und eine Verkürzung der Time-to-Market. Die Herausforderung besteht jedoch nach wie vor darin, Verschwendung zu erkennen und zu beseitigen, da diese die Transformationsmaßnahmen einer Organisation erheblich behindern kann.

Sechs Ursachen von Verschwendung bei der Software Delivery

Obwohl Unternehmen moderne Lösungen zur Verbesserung der Delivery-Workflows einsetzen, haben viele noch immer mit anhaltender Ineffizienz zu kämpfen, sodass bis zu 79 % der Arbeiten im Bereich der Softwareentwicklung verschwendet sind.

Dies zeigt, wie wichtig es ist, zu verstehen, wie die Verschwendung innerhalb des Lebenszyklus der Software Delivery entsteht, und Strategien zu entwickeln, um sie zu verringern. Im Folgenden betrachten wir die sechs häufigsten Ursachen von Verschwendung.

1.     Veraltete oder gestrichene Arbeit

Diese Art der Verschwendung macht etwa 5 % des Gesamtaufwands aus und bezieht sich auf Zeit, die für Aufgaben aufgewendet wird, die nicht abgeschlossen werden oder am Ende nicht relevant sind. Dies führt zu einem direkten Verlust von Ressourcen und zu Verzögerungen für andere Teams, die auf diese Aufgaben warten.

2.     Sich wiederholende manuelle Tätigkeiten

Diese Kategorie macht etwa 6 % des Gesamtaufwands aus und umfasst Prozesse, die nur wenig Mehrwert erbringen und daher automatisiert werden sollten. Automatisierung spart nicht nur Zeit, sondern verbessert zudem die Qualität, reduziert Nacharbeit, senkt die Kosten und erhöht die Flexibilität, indem die Kapazität der Mitarbeiter:innen für wertvollere Aufgaben genutzt werden kann.

3.     Überproduktion

Überproduktion, die etwa 9 % des gesamten Arbeitsaufwands ausmacht, bedeutet, dass Arbeit schneller entsteht, als sie umgesetzt werden kann. Dies führt zu Ineffizienzen, da die Teams mehr produzieren, als benötigt wird, sodass ein Backlog entsteht.

4.     Übermäßige Nacharbeit

Nacharbeit macht etwa 11 % des gesamten Arbeitsaufwands aus. Dies bedeutet, dass Aufgaben mehr als einmal wiederholt werden, häufig aufgrund von Bugs oder Qualitätsproblemen. Der Schlüssel liegt in einem vorhersehbarem Management der Nacharbeit sowie einer kontinuierlichen Verbesserung, um erhebliche Schwankungen im Nacharbeitsvolumen zu vermeiden.

5.     Zu viel Work-in-Progress

Diese Ursache von Verschwendung, etwa 17 % des Gesamtaufwands, ist auf den Overhead durch übermäßiges Multitasking zurückzuführen. Das Management der Flow Load (Menge der Work-in-Progress) und der Flow Velocity (Produktionsrate) ist entscheidend für die Verbesserung der Produktivität.

6.     Fehlende strategische Ausrichtung

Die häufigste Ursache von Verschwendung, die 30 % des gesamten Arbeitsaufwands ausmacht, ist eine fehlende Ausrichtung der Arbeit an der Strategie. Dazu kommt es, wenn Teams an Aufgaben mit geringerer Priorität arbeiten, was zu Ineffizienz in der gesamten Organisation führt. Um diese Verschwendung zu vermeiden, ist es wichtig, die Arbeit an den strategischen Prioritäten auszurichten.

Einsatz von VSM und KI zur Reduzierung von Verschwendung

Die Integration von VSM und generativer KI bietet die Möglichkeit, die Verschwendung im Software-Delivery-Zyklus erheblich zu reduzieren. Generative KI ermöglicht es, große Datenmengen aus dem Softwareentwicklungsprozess kontinuierlich zu analysieren und zu interpretieren. Dazu gehört die Fähigkeit, komplizierte Muster zu erkennen, Engpässe zu identifizieren und Ineffizienzen aufzudecken, die bei einer manuellen Analyse unentdeckt bleiben könnten. Dieser datengesteuerte Ansatz ist besonders wirkungsvoll, wenn er mit dem Einsatz von Flow-Metriken im Zuge von VSM kombiniert wird.

Flow-Metriken, die Schlüsselindikatoren wie Flow Time, Flow Efficiency, Flow Distribution, Flow Load und Flow Velocity umfassen, dienen als wichtigstes Instrument für die Identifizierung und Beseitigung von Verschwendung. Sie bieten Echtzeit-Einblicke in die Geschwindigkeit und die Effizienz der Arbeit, während sie den Value Stream durchläuft.

Durch den Einsatz von Flow-Metriken können Organisationen genau feststellen, wo es zu Verschwendung kommt – sei es in Form von übermäßigen Wartezeiten, häufigen Kontextwechseln oder ineffizienten Übergaben zwischen Teams.

Darüber hinaus ermöglichen Flow-Metriken den Teams, potenzielle Ursachen von Verschwendung proaktiv zu erkennen und zu beseitigen, bevor sie entstehen. Diese Kennzahlen bieten Vorhersagen, die es den Teams ermöglichen, Engpässe, Ressourcenmangel oder Qualitätsprobleme zu prognostizieren. Mit dieser Voraussicht können Organisationen vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um Prozesse zu rationalisieren, Ressourcen sinnvoll zuzuteilen und einen effizienten Arbeitsablauf sicherzustellen.

Im Wesentlichen bietet die Integration von VSM und KI einen umfassenden und datengesteuerten Ansatz zur Reduzierung von Verschwendung. Sie ermöglicht Organisationen, ihre Value Streams kontinuierlich zu überwachen und zu optimieren und so eine Kultur der ständigen Verbesserung zu fördern. Durch den Einsatz von Flow-Metriken können Teams nicht nur Verschwendung erkennen, sondern auch den gesamten Arbeitsfluss verbessern, die Effizienz steigern und Stakeholdern einen größeren Mehrwert bieten.

Nächste Schritte zur Reduzierung von Verschwendung und Ineffizienzen

80 % der Kapazitäten eines Unternehmens können durch die gesamte Verschwendung, die während des Lebenszyklus der Software Delivery entsteht, gebunden sein. Indem sie auch nur einen geringen Teil dieser Verschwendung beseitigen, können Organisationen ihre Entwicklungskapazität erheblich steigern. Dies kann zu einem bemerkenswerten ROI führen und die Time-to-Value für Organisationen verkürzen, vor allem bei der Ausweitung des Geschäfts.

Die Softwareindustrie konnte von dem reichen Erbe des Fertigungssektors profitieren und hat unschätzbare Erkenntnisse darüber gewonnen, wie Ineffizienzen in Bereitstellungsprozessen überwunden werden können. Diese Lehren ebnen nicht nur den Weg für notwendige betriebliche Optimierungen, um Verschwendung zu reduzieren. Sie sorgen zudem dafür, dass jede Aktion strategisch auf die übergeordneten Ziele des Unternehmens ausgerichtet ist und stellen sicher, dass jeder Schritt, der unternommen wird, ein sinnvoller Schritt zum Erreichen der Hauptziele ist.

Durch die Nutzung von KI und den Einsatz fortschrittlicher Value-Stream-Management-Methoden, einschließlich Flow-Metriken, können Unternehmen nicht nur die Verschwendung erheblich reduzieren, sondern auch ihre Workflows revolutionieren. Dies ebnet den Weg für eine signifikante Steigerung der Produktivität und Effektivität, die Organisationen zu einem beispiellosen Wachstum verhilft. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Ihre Organisation Verschwendung vermeiden, die Effizienz steigern und Kosten senken kann, lesen Sie unser E-Book Flow-Metriken: das Wesentliche der Softwarebereitstellung messen – Leitfaden für Führungskräfte.

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Geschrieben von Michelle Wong

Michelle Wong ist Content Strategist für Planviews Lösungen für das Wertstrommanagement und die Integration von Software-Toolchains für die Softwareentwicklung. Ihre Inhalte konzentrieren sich auf Themen der digitalen Transformation wie Project to Product, Flow Framework, DevOps, Agile und SAFe.