string(0) "" Entscheidungsfindung in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten (Teil 2) - Planview Blog
Um unseren Besucher:innen mehr deutschsprachige Inhalte zur Verfügung stellen zu können, wurden einige Seiten auf dieser Website ganz oder teilweise maschinell übersetzt. Es werden angemessene Bemühungen unternommen, um eine korrekte Übersetzung zeitnah bereitzustellen. Eine maschinelle Übersetzung ist jedoch weder perfekt noch soll sie menschliche Übersetzer:innen vollständig ersetzen.

Planview Blog

Ihr Wegweiser durch die digital vernetzte Arbeitswelt

Strategische Planung, Transformation

Entscheidungsfindung in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten (Teil 2)

Der Schlüssel: ein starkes Framework für die Entscheidungsfindung auf verschiedenen Organisationsebenen

Veröffentlicht von Rod Hughes und Amisha Boucher
Entscheidungsfindung in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten (Teil 2)

Dies ist der zweite Teil einer Blogreihe zur Entscheidungsfindung in Zeiten finanziellen Drucks. Lesen Sie hier den ersten Teil.  

Eine drängende Frage, mit der alle Führungskräfte derzeit konfrontiert sind: Wie trifft man in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten kluge Entscheidungen?  

Aus unseren Gesprächen mit Führungskräften geht oftmals hervor, dass ihre Organisationen Probleme bei der Entscheidungsfindung haben. In einigen Fällen werden Kürzungen vorgenommen, ohne dass ausreichende Informationen vorliegen, um die Auswirkungen dieser Sparmaßnahmen zu verstehen. 

In diesem Beitrag stellen Dr. Amisha Boucher und ich Ihnen drei Elemente eines erfolgreichen Entscheidungsprozesses vor, damit Sie sich in der heutigen Zeit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können. 

  1. Einführung datengestützter Methoden zur Entscheidungsfindung im gesamten Unternehmen – nicht nur auf Führungsebene  
  1. Verständnis der häufigsten Arten von Entscheidungsbias  
  1. Aufbau eines prozess- und systemgestützten Entscheidungs-Frameworks, das alle Arten von Entscheidungen abdeckt, mit denen Organisationen konfrontiert sind 

Sehen wir uns das genauer an. 

Datengestützte Entscheidungsfindung im gesamten Unternehmen 

Eine datengestützte Entscheidungsfindung ist auf jeder Ebene des Unternehmens wichtig. Im Folgenden finden Sie drei Beispiele dafür, wie unterschiedliche Funktionsträger:innen dieselben Prinzipien mittels individuell angepasster Fragen auf ihre jeweiligen Aufgabenbereiche im Unternehmen übertragen können.  

Für Führungskräfte 

Eine Führungskraft braucht eine fundierte Datengrundlage, um Fragen wie die folgenden zu beantworten: 

Ein aktuelles Beispiel: Die Google-Suchmaschine galt lange Zeit als unangefochtene Nummer eins und schien resistent gegen jegliche Marktveränderungen zu sein. Mit der Einführung von ChatGPT und Microsoft Chatbot hat Google jedoch innerhalb weniger Monate 230 Mio. USD an Marktkapitalisierung verloren. Sie reagierten mit dem Release von Google Bard (jetzt Gemini) am 21. März 2023, vier Monate nach der Veröffentlichung von ChatGPT. Google wurde von der neuen Konkurrenz und der Bedrohung für ihr Geschäft überrascht, konnte aber reagieren –und der Markt hat ihre Marktkapitalisierung wiederhergestellt.  

ChatGPT ist vergleichbar mit 60 Praktikant:innen, die für Sie arbeiten – ihre Arbeit muss überprüft werden, aber sie steigern die Produktivität enorm.  

Die Anwendung von großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) ist spannend, und es gibt heutzutage praktische Anwendungsfälle. Wir sind der Meinung, dass Sentimentanalysen innerhalb der internen Dokumentation für eine bessere Entscheidungsfindung der Führungskräfte von großer Bedeutung sind, und haben sie daher in unsere Lösung integriert. Viele Führungskräfte sehnen sich nach einem viel grundlegenderen Verständnis von ihrer Organisation und ihrem Markt, um Entscheidungen treffen zu können. 

Digital-Team-Mitglieder 

Ein Mitglied eines Digital-Teams braucht ausreichende Informationen und Daten für die Beantwortung von Fragen wie: 

Wenn die Teams zusätzlich Kund:innen-Feedback und Informationen darüber erhalten, wie ihre Arbeit mit dem Erfolg und der Kapazität des Unternehmens zusammenhängt, zeigt unsere Analyse eine 160%ige qualitative Verbesserung der Ergebnisse, die letztendlich an die Kund:innen bereitgestellt werden. Dies lässt sich auf eine Reduzierung der Arbeit zurückführen, die aufgrund von Überkapazitäten, fehlender Ausrichtung auf strategische Ziele oder anderen Engpässen verschwendet wird. Entwickler:innen liegt es am Herzen, einen Mehrwert zu schaffen, und Ihr Engagement und ihre Zufriedenheit steigen, wenn der Weg dorthin klar und deutlich ist. 

Für Analyst:innen 

Wenn ein:e Analyst:in eine mehrjährige Investition von über 100 Mio. EUR in eine neue Produktlinie empfiehlt, ist eine fundierte Datengrundlage erforderlich, um Fragen wie diese zu beantworten: 

  • Wie lauten die Marktannahmen für die Prognose der Produktverkäufe? 
  • Was ist der optimale Verkaufspreis, der erzielt werden kann? 
  • Wie kostengünstig können wir das Produkt herstellen, und haben wir die nötigen Produktionskapazitäten? 
  • Welche Synergieeffekte hat das neue Produkt im bestehenden Portfolio, d. h. fördert es den Absatz anderer Produkte oder kannibalisiert es diese? 
  • Welche Projekte bieten aus der Portfolioperspektive die besten Chancen, die strategischen Wachstumsziele unter Berücksichtigung der Entwicklungs- und Geschäftsrisiken und -chancen zu erreichen? 

Bei diesen Entscheidungen berücksichtigen die Analyst:innen über 26 Variablen und führen komplexe Modellierungen konkurrierender Szenarien durch, um die Auswirkungen einer zeitlichen Verschiebung von Initiativen, potenzieller regulatorischer Änderungen, der Zuverlässigkeit von Faktoren, einer Risikoanpassung, der Abhängigkeiten in der Lieferkette und veränderter Materialkosten zu ermitteln.  

Die Möglichkeit, mehrere Szenarien durchzuspielen und zu vergleichen und auf der Grundlage interner und externer Faktoren über einen Zeitraum von mehreren Jahren neu zu planen, setzt die Kreativität und Neugierde der Analyst:innen frei, was zu wesentlich besseren Entscheidungen führt. Die Analyse der Produkte in einem Portfoliokontext durch die rasche Erstellung alternativer Portfolioszenarien und deren direkter Vergleich führen zu einer besseren Auswahl von starken Projekten, die mit der Strategie im Einklang stehen.  

Überwindung von Bias bei der Entscheidungsfindung 

Die Psychologie der Entscheidungsfindung ist komplex. Entscheidungen werden nicht in einem Vakuum getroffen. Damit die Entscheidungsfindung zu einem Wettbewerbsvorteil wird, sind kulturelle, prozessbezogene und systemische Veränderungen erforderlich. Die psychologische Sicherheit ist gut erforscht und beschrieben worden, weil sie verhindert, dass Menschen aus Angst Entscheidungen treffen oder, schlimmer noch, Entscheidungen nicht treffen, weil sie Angst vor der Konsequenz einer Entscheidung selbst haben.  

Entscheidungen unterliegen verschiedenen psychologischen Verzerrungen, sog. Bias, wie z. B. der Verfügbarkeitsheuristik und dem Rezenzeffekt. Warum könnten Erdbeben in der Türkei die Kalifornier:innen veranlassen, eine Erdbebenversicherung abzuschließen? Aufgrund des Rezenzeffekts. Jüngere Ereignisse wirken sich in der Regel unverhältnismäßig stark auf unsere Risikowahrnehmung aus. 

Was ist das Problem bei der Schätzung der Wahrscheinlichkeit des Erfolgs oder Misserfolgs eines neuen Projekts auf der Grundlage abrufbarer Daten? Da spielt die Verfügbarkeitsheuristik eine Rolle. Die leicht verfügbaren Daten sind möglicherweise nicht repräsentativ und führen zu verzerrten Schätzungen von Risiko, Kosten und Nutzen des neuen Projekts. 

Es gibt noch weitere häufige Fallstricke, auf die Sie achten sollten: Die Falle der versunkenen Kosten (Sunk Cost Fallacy) bezeichnet die Tendenz, ein Projekt fortsetzen zu wollen, in das bereits investiert wurde. Bei der Planungsfalle (Planning Fallacy) neigen Personen dazu, zu unterschätzen, wie viel Zeit Aufgaben oder Projekte in Anspruch nehmen werden.  

Unternehmen müssen Bias mithilfe von sanften Leitplanken entgegenwirken.  

Sowohl Expert:innen als auch Lai:innen können Vorurteilen unterliegen. Eine Möglichkeit, ihnen entgegenzuwirken, sind visuelle Hinweise. Diese zwingen die Expert:innen und Entscheidungsträger:innen, zu reflektieren, ob ihr Denken den gängigen Bias unterliegt.  

Entscheidungen auf der Grundlage repräsentativer Daten zu treffen, kann dazu beitragen, Hindernisse wie die Planungsfalle zu vermeiden – das Wichtigste ist jedoch, dass die Daten selbst repräsentativ für die Realität sind. Auch KI-basierte Entscheidungen sind von diesen Irrtümern nicht ausgenommen, da die Entscheidung von den zugrundeliegenden Datensätzen und Annahmen abhängt. 

Die Einrichtung von kleinen Experimenten, Proof-of-Concepts und Prototypen macht es einfacher, das Projekt oder die Initiative zu beenden, wenn augenscheinlich nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt werden, und so dem Irrtum der versunkenen Kosten entgegenzuwirken. Darüber hinaus wird die Angst vor der Entscheidungsfindung verringert, weil deutlich wird, dass es einen Ausweg gibt. 

Hat man sich für den Prozess der FDA-Zulassungsbeantragung eines neuen Hüftgelenkimplantats entschieden, helfen die kontinuierliche Bewertung der ausschlaggebenden Entscheidungsfaktoren und die flexible Szenarioanpassung dabei, die Initiative ungeachtet bereits getätigter Investitionen zu beenden, sollte sich der Wert nicht realisieren oder sich eine bessere Chance auftun. 

Unterstützung aller unterschiedlichen Arten von Entscheidungen 

In diesem Zeitalter zunehmender Herausforderungen und Einschränkungen müssen Unternehmen Kompetenzen aktivieren, die jahrelang ungenutzt waren. Sie müssen gute Ideen ablehnen, herausfinden, wo sie ohne Beeinträchtigung ihres Wertstroms sparen können, und sie müssen wissen, wie sie sich an das sich schnell ändernde Kaufverhalten ihrer Kund:innen anpassen können.  

Für wertvolle, datengestützte Entscheidungen benötigen Unternehmen Unterstützung in allen Bereichen der Entscheidungsfindung. 

In der Entscheidungswissenschaft wird zwischen „Neuland"-Entscheidungen, die sich häufig auf größere Entwicklungen oder zukünftige Chancen beziehen, und „einmaligen“ Entscheidungen, die in konkreten Situationen getroffen werden und mit weniger großen Auswirkungen einhergehen, unterschieden. Für Letzteres haben Unternehmen keine Mechanismen, keine Kultur und keinen Prozess. Sie behandeln sie als Routine- oder Standardentscheidungen.  

Führende Organisationen bieten ein Framework für die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen des Unternehmens und für jegliche Arten von Entscheidungen. Wenn Teams und Einzelpersonen in der Lage sind, in kürzester Zeit qualitativ hochwertige Entscheidungen über ihre eigene Arbeit zu treffen, hat dies einen ebenso großen Einfluss auf die Ausrichtung des Unternehmens wie die übergeordnete Entscheidungsfindung der Geschäftsleitung. Strategieentscheidungen und Umsetzungsentscheidungen sind untrennbar miteinander verbunden, wenn es darum geht, Ergebnisse zu erzielen. 

Unser Entscheidungstempo ist so hoch wie nie zuvor – und es ist kein Stoppschild in Sicht.  

Wir alle waren mit dabei: eine globale Pandemie, eine veränderte Einwanderungspolitik mit Auswirkungen auf die Arbeitskräfte, Engpässe in der Lieferkette, Inflation, wirtschaftliche Veränderungen durch Kriege und ein regionaler Bankenzusammenbruch in den USA. Bahnbrechende Technologien führen dazu, dass es immer wieder neue Unternehmen auf dem Markt gibt. Analysen beispielsweise, die früher Datenwissenschaftler:innen vorbehalten waren, werden nun durch übergeordnete Services und vorgefertigte Branchenmodelle zur Aufgabe von Entwickler:innen.  

Es ist zu erkennen, dass mehr und mehr Unternehmen auf allen Unternehmensebenen in ihre Entscheidungsfähigkeit investieren – und das ist heutzutage notwendig. Denn der Wandel lässt sich nicht aufhalten und findet noch dazu immer schneller statt. Mitarbeiter:innen auf allen Ebenen brauchen Unterstützung, um sich in diesem Umfeld zurechtzufinden. Organisationen haben sich viel zu lange auf Tabellen, isolierte Spezialtools und begrenzte Optimierungsmetriken verlassen, wenn es darum ging, ihre Arbeitsentscheidungen zu treffen.  

Wir stellen oft fest, dass Unternehmen sich einfach nicht bewusst sind, wie weit eine für diese Umgebung konzipierte End-to-End-Lösung sie bringen kann. In den 12 Branchen unseres Tätigkeitsfelds zeichnet sich eine deutliche Zweiteilung der Unternehmen ab: führende Organisationen mit rasantem Wachstum stehen solchen gegenüber, die den Anschluss verlieren.  

Die Unternehmen, die die Qualität und Geschwindigkeit ihrer Entscheidungen verbessern, sind ihrer Konkurrenz stets voraus. Unsere Mission und Leidenschaft ist es, Unternehmen bei dieser Transformation zu unterstützen. 

Ähnliche Beiträge

Geschrieben von Rod Hughes VP of Transformation

Rod Hughes ist Vice President of Transformation bei Planview. Er war 25 Jahre in verschiedenen beratenden Positionen tätig und hat Führungskräfte von Unternehmensorganisationen in den USA, Europa und Mexiko im Rahmen seiner Arbeit bei AWS, DMI und Accenture bei ihrer Transformation unterstützt. Seine Sichtweise auf die Dinge wurde im Laufe der Jahre von seiner Arbeit mit früheren Kunden aus dem Gesundheitswesen, der Versicherungsbranche, der Automobilindustrie, der Versorgungswirtschaft, der verarbeitenden Industrie und mit Regierungsbehörden sowie von beeindruckenden Kollegen geprägt.

Geschrieben von Amisha Boucher

Dr. Amisha Boucher ist Principal Engagement Manager bei Planview. Sie verfügt über jahrelange Erfahrung in den Bereichen Entscheidungsfindung in Zeiten der Unsicherheit, Leitung von Agile-Implementierungen und unternehmensweites Change Management. In den letzten zehn Jahren hat sie die Implementierung von Planview Advisor Systemen für Unternehmen aus der Pharmaindustrie, der Medizintechnik und der Energiebranche geleitet. Sie liebt es, Lösungen bereitzustellen, die sich an den Wertströmen der Kundschaft orientieren, um einen maximalen Geschäftswert zu erzielen. Dr. Boucher hat ihren M.Sc- und PhD-Abschluss an der Stanford University in Energierohstofftechnik erworben. In ihrer Freizeit fährt sie gerne mit ihrer Familie in den Colorado Rockies Ski und Mountainbike und hält sich über die Energiewende auf dem Laufenden.