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Die Top-10-Prognosen rund um Produktentwicklung und Innovationsmanagement für das Jahr 2024

Seien Sie vorne mit dabei, wenn es um die wichtigsten Capabilitys und Best Practices rund um die Produktentwicklung für 2024 geht.

Veröffentlicht am von Teresa Breitbach
<strong>Die Top-10-Prognosen rund um Produktentwicklung und Innovationsmanagement für das Jahr 2024</strong>

Zu Beginn des neuen Jahres haben wir unser Team von Produktinnovationsexpert:innen und Vordenker:innen gebeten, die Trends zu ermitteln, die sie in der Branche und bei unseren Kundenimplementierungen beobachten. Dabei kristallisierten sich zehn Trends heraus, die großes Potenzial haben, Innovationen voranzutreiben, R&D-Praktiken neu zu gestalten und das Produktportfolio-Management neu zu definieren.

Die in diesem Blogbeitrag vorgestellten Trends bieten einen Einblick in die Zukunft der Produktentwicklung und einige spannende Chancen für produktorientierte Unternehmen, einen echten ROI und Verbesserungen in Bezug auf Kosteneinsparungen, Effizienz, Produktivität, digitale Transformation und Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen zu erzielen.

Trend Nr. 1:  Genaue Prüfung der Kosten für die Produktentwicklung mit innovativen Möglichkeiten

Obwohl die USA 2023 eine Rezession vermeiden konnten und das Vertrauen in die Verbraucher:innen im Jahr 2024 groß ist, sind Unternehmen noch immer vorsichtig, da die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den nächsten 12 Monaten laut einem Modell der Federal Reserve Bank of New York erhöht ist (56 %).

Diese wirtschaftliche Unsicherheit in Verbindung mit höheren Kreditzinsen und den Präsidentschaftswahlen in den USA führt in vielen Fällen zu einer Reduzierung der Ausgaben, Einstellungsstopps und einer Verlangsamung der Innovation im Zuge der Produktentwicklung. Unternehmen werden ihre Investitionen in das Produktportfolio sorgfältig abwägen müssen. Um dem Wunsch nachzukommen, die Produktausgaben zu senken, müssen sie die immensen Möglichkeiten für eine schnellere und kostengünstigere Produktentwicklung nutzen, die sich durch Technologien wie 3D-Druck, KI, AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality) bieten.

Einfache Kostenanalysen und Priorisierungsmethoden für komplexe Portfolios und Kriterien werden vermutlich nicht ausreichen.

KI und leistungsstarke Funktionen für die Szenarioanalyse werden für die Bewertung von Strategien unter Berücksichtigung von Opportunitätskosten, Vor- und Nachteilen von Produkten sowie den Gesamtrisiken eines R&D-Portfolios entscheidend sein.

Auf diese Weise gewinnen Organisationen größere Sicherheit darüber, dass die Ressourcen für die Produkte mit dem höchsten Erfolgs- und Profitabilitätspotenzial eingesetzt werden.

Trend Nr. 2:  Neue Messmethoden für das Produktportfolio

Bei der Messung des Produkterfolgs auf dem Markt müssen heutzutage mehr als nur die traditionellen Kriterien wie Umsatz, Marktanteil und Zufriedenheit der Kund:innen berücksichtigt werden. Faktoren, wie beispielsweise Umweltauswirkungen (z. B. CO2-Emissionen), nachhaltige Verpackungen und soziale Verantwortung beeinflussen die Produktentwicklung und -bereitstellung und sind bei den Verbraucher:innen entscheidend für die Markenwahl und damit auch für das Endergebnis des Unternehmens.

Product Leader müssen ihre Mess-Frameworks anpassen, um ein breiteres Spektrum an Kriterien einzubeziehen und umweltfreundlichen Materialien und Herstellungsprozessen Priorität einzuräumen.

Die Vielfalt der Erfolgsindikatoren wird weiter zunehmen, da immer mehr Organisationen die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in ihre Produktinnovationspraktiken einbeziehen und die Wiederverwendung, das Recycling und die Aufarbeitung von Produkten in den Vordergrund stellen, um die Ressourceneffizienz zu steigern und die Abfallmenge zu minimieren.

Da die zusätzlichen Datenpunkte, die zur Erstellung einer erfolgreichen Roadmap für die Produktentwicklung ausgewertet werden, immer zahlreicher und vielfältiger werden, wird die Verwaltung, Verfolgung und sofortige Weitergabe dieser Informationen für eine fundierte Entscheidungsfindung und starke Produktperformance unerlässlich.

Trend Nr. 3:  Innovativere Produkte mit schnellerer und kostengünstigerer Konzeptentwicklung

Das Tempo der Innovation wird sich 2024 steigern, angetrieben von fortschrittlichen Technologien wie 3D-Druck, KI, AR und VR. Diese Tools werden eine wichtige Rolle beim Design, den Tests und der Vermarktung von Produkten spielen. Sie ermöglichen es Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, schneller und kostengünstiger Prototypen für neue Produkte zu entwickeln, was zu kürzeren Zykluszeiten und niedrigeren Entwicklungskosten führt.

Das geringere Risiko und die niedrigeren Vorabinvestitionen, die diese Technologien mit sich bringen, werden Herstellungsunternehmen aller Art dazu ermutigen, innovativer zu werden, was zu größerer Effizienz und einer dynamischeren Produktlandschaft führt.

Die gleichen Tools werden eine immersive Zusammenarbeit ermöglichen, sodass Teams sich problemlos vernetzen, iterieren und über Ländergrenzen hinweg an Innovationen arbeiten können. So werden die Besten und Klügsten an einen (virtuellen) Tisch gebracht und neue Ideen schneller und zu geringeren Kosten entwickelt.

Trend Nr. 4:  Größere „Coopetition“

Die Zusammenarbeit mit der Konkurrenz, auch bekannt als Coopetition, wird im Jahr 2024 immer häufiger vorkommen.

Durch Partnerschaften mit Konkurrenzunternehmen, die ergänzende Produkte oder Services anbieten, können Unternehmen ihre Marktreichweite vergrößern, Kosten senken und Innovationen vorantreiben. Zudem fördert Coopetition ein kollaboratives Ökosystem, von dem alle Beteiligten profitieren und das die Effizienz und Produktivität steigert.

Unternehmen, die über den traditionellen Produktverkauf hinaus zusätzliche Umsatzquellen erschließen wollen, werden nach Möglichkeiten suchen, ihre Best Practices, Einrichtungen, Forschungen und Services zu vermarkten. Dieser Trend nimmt vor allem im Bereich der Biowissenschaften stark zu. Unternehmen nutzen ihr Fachwissen und ihre Ressourcen gemeinsam mit ihrer Konkurrenz, sodass sowohl die Partnerunternehmen als auch die Patient:innen davon profitieren.

Trend Nr. 5:  Größerer Fokus auf „Voice of the Customer“

Einer der wichtigsten Trends, die wir 2024 für die Produktentwicklung erwarten, ist ein stärkerer Fokus auf Voice of the Customer (VoC), also die Stimme der Kund:innen. Dabei werden KI, maschinelles Lernen und Crowdsourcing eingesetzt, um Kund:innen und Benutzer:innen bessere Erlebnisse zu bieten sowie personalisierte Produkte bereitzustellen. 

In jeder Phase des Gate-basierten Produktentwicklungsprozesses wird stärker mit den Kund:innen zusammengearbeitet und es werden mehr Crowdsourcing-Initiativen gestartet, z. B. durch Folgendes:

  • vermehrtes Experimentieren
  • aktuelle und potenzielle Kund:innen als Ideengeber:innen
  • Produkttests
  • Sentimentanalysen
  • kooperativer Wettbewerb (Coopetition)

In Anlehnung an die IT-Abteilung werden in der Produktentwicklung zunehmend iterative Prozesse eingeführt. Diese Umstellung eröffnet mehr Möglichkeiten, das kollektive Wissen verschiedener interner Teams und externer Communitys zu nutzen. Darüber hinaus fördert sie die Kreativität, sorgt dafür, dass Mitarbeiter:innen sich einbezogen fühlen, und stärkt die Markenaffinität der Kund:innen. Alle diese Nebeneffekte können die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen verbessern und den Umsatz steigern.

Das gesammelte Wissen und die Kreativität aller Beteiligten, kombiniert mit den technologischen Fortschritten, ermöglicht die massenhafte Anpassung von Produkten an die individuellen Anforderungen und Vorlieben der Kund:innen. Diese Personalisierung sorgt für bessere Benutzererlebnisse – ein wichtiger Trend für 2024.

Trend Nr. 6:  Weitere Verbreitung von smarten, vernetzten Produkten

Die Verbreitung der 5G-Technologie wird die Entwicklung und Nutzung von IoT-Produkten weltweit und in allen Branchen vorantreiben. Von den enormen Vorteilen smarter, vernetzter medizinischer Geräte bis hin zur praktischen Einfachheit von WLAN-fähigen Haushaltsgeräten und Glühbirnen – das Internet of Things (IoT) verändert und verbessert die Erfahrung der Benutzer:innen und die Art, wie Menschen und Produkte miteinander interagieren, auf vielfältige Weise.

Smarte, vernetzte Produkte werden auch weiterhin einzigartige Chancen bieten, die weit über unsere Vorstellungen hinausgehen. So werden z. B. vorausschauende Wartungen zum Standard werden. Diese ermöglichen es Unternehmen, Probleme im Zusammenhang mit Produkten proaktiv zu erkennen und zu beheben, bevor sie auftreten, was die Sicherheit erhöht, Ausfallzeiten reduziert und die Wartungskosten senkt.

Doch eine verbesserte betriebliche Effizienz und ein Wettbewerbsvorteil auf dem Markt sind noch nicht das Ende der Fahnenstange: Versierte Unternehmen können die beispiellosen Mengen an Echtzeitdaten, die von IoT-Produkten generiert werden, nutzen und monetarisieren und so neue Umsatzquellen schaffen.

Unternehmen, die die Trends im Bereich Vernetzung für sich nutzen können, um hochpreisige, marktverändernde Produkte zu entwickeln, werden nicht nur von den Vorteilen in Bezug auf Umsatz und Markentreue profitieren, sondern auch eher in der Lage sein, Talente zu halten und die Fluktuation unter den Mitarbeiter:innen zu verringern.

Trend Nr. 7:  Daten als Service (DaaS) und umsatzförderndes Produkt

Mit der wachsenden Menge an Daten, die von smarten, vernetzten Produkten, IoT-Geräten und digitalen Plattformen erzeugt werden, ergeben sich für Unternehmen neue Möglichkeiten für Umsatzquellen. Durch die Analyse, Aufbereitung und Monetarisierung bereits erfasster Daten können Unternehmen wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die die Produktinnovation vorantreiben, die Erlebnisse für die Kund:innen verbessern und neue Geschäftszweige erschließen.

Wenn sich Daten von internen Informationen, die zur Entscheidungsfindung genutzt werden, in ein Produkt oder einen Service verwandeln, das oder der zum Verkauf angeboten wird, stehen Unternehmen vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen hinsichtlich Anonymisierung, Compliance, Integration und Nutzung. Die Unternehmen, die diese Probleme erfolgreich angehen können, werden sich an der Spitze des Rennens positionieren können.

Trend Nr. 8:  Zentrales Systems of Record für Produktdaten

Eine zentrale Plattform für das Management des Produktentwicklungsprozesses und aller Produktdaten, die für die Entscheidungsfindung auf Strategie- und Roadmap-Ebene erforderlich sind, wird im Jahr 2024 von entscheidender Bedeutung sein. Die Informationen, die als Grundlage für wichtige Entscheidungen dienen, müssen aktuell und genau sein, was angesichts von Fusionen, Übernahmen und verschiedenen Teams, die unterschiedliche Anwendungen nutzen, eine schwierige Aufgabe ist.

Um diese Herausforderung zu meistern, versuchen Unternehmen, Systeme zu integrieren, um Redundanzen und doppelte Eingaben zu vermeiden und so Fehler zu reduzieren und die Gesamteffizienz zu verbessern. Dies senkt die Gesamtbetriebskosten und, was noch wichtiger ist, stellt sicher, dass alle Product Leader ihre Entscheidungen auf der Grundlage der gleichen Informationen treffen. Diese Abstimmung vereinfacht die Umsetzung der Produktstrategie und ermöglicht es, flexibel und schnell auf Störungen und Marktveränderungen zu reagieren.

Eine zentrale Plattform, die den nahtlosen Informationsfluss von der Ideenfindung bis zum Ende der Lebensdauer (End of Life) erleichtert, ist für ein effizientes Produktportfolio-Management unerlässlich.

Trend Nr. 9:  Größerer Einsatz von Agile-Praktiken in der Produktentwicklung

Agile-Methoden werden in den kommenden Jahren in der Produktentwicklung weiter an Bedeutung gewinnen. Sie ermöglichen es Unternehmen, schnell zu iterieren, auf Feedback seitens der Kund:innen zu reagieren und dieses zu integrieren sowie Produkte schneller und effizienter auf den Markt zu bringen.

Agile-Praktiken sind in der Software- und Anwendungsentwicklung bereits weit verbreitet und werden nun auch von Unternehmen eingesetzt, die physische Produkte herstellen, um eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und Innovation zu fördern.

Diese Bemühungen sollten ein wesentlicher Bestandteil jeder Strategie sein, die auf langfristigen Erfolg und Profitabilität abzielt.

Trend Nr. 10:  Umfangsmodellierung

2024 werden sich Unternehmen zunehmend auf Umfangsmodellierungen verlassen, um Prognosen zu zukünftigen Projekten und Ressourcenanforderungen aufzustellen. Indem sie zukünftige Projekte in ihre bestehenden Workflows einbeziehen, können Unternehmen einen genaueren und umfassenderen Überblick über ihre Produktentwicklungspipeline gewinnen. Dieser Trend ermöglicht es Unternehmen, Ressourcen besser zuzuteilen, Kapazitäten zu verwalten und ihr Produktportfolio für einen maximalen ROI zu optimieren.

Wie kann Ihr Unternehmen 2024 die Nase vorn haben?

Auch wenn sie nicht immer als solche eingestuft wurden, kam es in der Vergangenheit zu zahlreichen Störungen, die heute schneller und häufiger aufzutreten scheinen. Geopolitische Faktoren, die COVID-19-Pandemie und die daraus resultierenden Unterbrechungen der Lieferketten haben gezeigt, dass Unternehmen besser auf diese die Realität verändernden Ereignisse vorbereitet sein müssen.

Lassen Sie sich durch den technologischen Wandel im Jahr 2024 ermutigen und nutzen Sie die dadurch eröffneten Möglichkeiten, um Ihre digitale Transformation voranzutreiben. Und wenn Sie diese Transformation noch nicht begonnen haben, sollten Sie schnell loslegen – warten Sie nicht, bis die Konkurrenz aufholt. Junge, flinke Start-ups bieten ständig neue, billigere, schnellere und bessere Lösungen an.

Es ist an der Zeit, Innovation, Zusammenarbeit und den strategischen Einsatz von Technologie und Daten als eine Notwendigkeit zu begreifen, wenn Sie Ihre Organisation an die Spitze bringen wollen.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Technologie Ihr Produktentwicklungsportfolio im kommenden Jahr voranbringen kann, machen Sie sich mit den praktischen Möglichkeiten vertraut, die einige der hier erwähnten erwarteten Trends abdecken.


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Geschrieben von Teresa Breitbach Senior Manager, GTM Strategy

Teresa Breitbachs Engagement und ihre Erfahrung in den Bereichen Produktinnovation, Servant Leadership und Voice-of-the-Customer(VoC)-Programme bilden die Grundlage für die Festlegung der Go-to-Market (GTM)-Strategie und die Operationalisierung der Planview Lösungen für das Produktportfolio-Management. In ihrer Rolle bei Planview leitet Teresa funktionsübergreifende Teams, um leistungsstarke Inhalte und Einblicke in Best Practices für neue Produktentwicklungsprozesse zu recherchieren und bereitzustellen.