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Die Automobilindustrie im Jahr 2025: eine softwaregesteuerte Zukunft

In der Automobilindustrie war das letzte Jahr geprägt von Diskussionen über KI und softwaredefinierte Fahrzeuge. Doch wie geht es nun weiter?

Veröffentlicht von Cameron van Orman
Die Automobilindustrie im Jahr 2025: eine softwaregesteuerte Zukunft

Die Automobilindustrie befindet sich an einem entscheidenden Punkt.

Technologische Innovation, Elektrifizierung und neue Erwartungen der Verbraucher:innen – bereits zu Beginn von 2025 ist die Automobillandschaft von Veränderungen geprägt.

Dieses Jahr verspricht einen bahnbrechenden Wandel, angetrieben durch die Herausforderungen im Zusammenhang mit softwaredefinierten Fahrzeugen (Software-Defined Vehicles, SDVs), den Druck der Profitabilität und die Zusammenführung von Automobil- und Technologie-Ökosystemen.

Was wird den Erfolg der Automobilunternehmen 2025 definieren? Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Agilität und Zusammenarbeit Voraussetzung. Zudem erfordert unsere digitalisierte Welt die Fähigkeit, sich an neue Herausforderungen anzupassen und gleichzeitig Chancen zu ergreifen. Im Folgenden stelle ich drei Prognosen für die Automobilindustrie im Jahr 2025 auf.

1. Softwaredefinierte Fahrzeuge (SDVs) werden nicht verschwinden.

Der Übergang von hardwarezentrierten zu softwaredefinierten Fahrzeugen hat den Wettbewerb unter den herstellenden Automobilunternehmen grundlegend verändert.

SDVs lassen sich durch Over-the-Air-Updates anpassen, sodass neue Funktionen und Services lange nach dem anfänglichen Kauf integriert werden können. Die Updates erstrecken sich auf autonomes Fahren sowie Infotainment- und Sicherheitssysteme und verwandeln den Besitz eines Fahrzeugs in eine dauerhafte Beziehung. Dies erfordert die Zusammenarbeit zwischen dem Herstellungsbetrieb und allen Anbietern, die den Verbraucher:innen diese fortlaufenden Services bereitstellen.

Um diesem Wandel gerecht zu werden, müssen Herstellungsbetriebe ihre Arbeitsweise grundlegend ändern. Traditionelle Fertigungsmethoden können mit den dynamischen Anforderungen der Softwareentwicklung nicht Schritt halten. Stattdessen sind agile Methoden gefragt, die die Zusammenarbeit zwischen Hardware- und Softwareteams fördern.

Künstliche Intelligenz (KI) wird bei dieser Transformation eine zentrale Rolle spielen.

Von der Echtzeit-Entscheidungsfindung für autonome Systeme bis hin zu prädiktiven Analysen für die Wartung – KI wird den Automobilunternehmen helfen, ihre Entwicklungszyklen zu beschleunigen, die Sicherheit zu erhöhen und die Zufriedenheit der Kund:innen zu steigern. Unternehmen mit einem „Software first“-Mindset werden nicht nur bei Innovationen führend sein, sondern auch neue Umsatzquellen durch abonnementbasierte Services erschließen.

In den USA gewährt der Internal Revenue Service (IRS) eine Steuergutschrift von bis zu 7.500 USD für qualifizierte neue Plug-in- oder Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge, die 2023 oder später gekauft werden. Derzeit wird in der Öffentlichkeit über die mögliche Abschaffung dieser Steuerentlastungen diskutiert und erörtert, wie sich dies auf die Entscheidungen der Verbraucher:innen auswirken könnte.

Möglicherweise erreichen wir jedoch einen Wendepunkt auf dem Markt, an dem die Kaufentscheidungen der Verbraucher:innen stärker von den softwaregesteuerten, erlebnisbasierten Möglichkeiten als von finanziellen Aspekten beeinflusst werden. Unabhängig vom politischen Diskurs und den daraus resultierenden Entscheidungen werden SDVs in absehbarer Zeit nicht verschwinden.

Weitere Informationen: How Automotive Organizations Can Transform Into Software Leaders

2. Eine sorgfältige Ressourcenplanung wird die Voraussetzung für Profitabilität.

Die Elektrifizierung steht nach wie vor im Mittelpunkt des Wandels in der Branche, aber der Weg dorthin ist komplex. Trotz des Fortschritts gehören Tesla und BYD zu den wenigen Unternehmen, die mit Elektrofahrzeugen Gewinn machen. Alteingesessene Marken stehen unter dem Druck, Investitionen in E-Autos mit der Profitabilität ihres traditionellen Geschäfts mit Verbrennungsmotoren in Einklang zu bringen.

Um diese Herausforderung zu bewältigen, müssen die Automobilunternehmen die Kosteneffizienz bei der Produktion von Elektrofahrzeugen in den Vordergrund stellen und gleichzeitig Nachhaltigkeitsinitiativen vorantreiben.

Herstellungsbetriebe müssen die Notwendigkeit, optimierte Fahrzeugsoftware bereitzustellen, und die damit verbundenen technologischen Herausforderungen mit ihrem Kapazitäts- und Ressourcenmanagement in Einklang bringen. Die Optimierung der Produktion und der Kosteneffizienz erfordert eine sorgfältige Planung. Es muss ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Ressourcenmanagement herrschen, um die Produktionsziele erreichen und auf neue Marktbedingungen reagieren zu können.

Darüber hinaus müssen die Unternehmen schneller im großen Maßstab agieren und eine bessere organisationsübergreifende Abstimmung zwischen den Teams schaffen, die an den physischen und digitalen Komponenten arbeiten. Die Abstimmung stellt sicher, dass die Teams vor Ort, die virtuellen Teams und die Teams der Zulieferbetriebe auf dem gleichen Stand hinsichtlich Updates und Änderungen sind, was zu reibungsloseren Workflows und einer schnelleren Problemlösung führt.

Zu guter Letzt ist ein Überblick über die Ressourcenkapazität und die finanziellen Kosten erforderlich, um in einem komplexen regulatorischen Umfeld geschickt reagieren zu können. Eine transparente Ressourcen- und Finanzbuchhaltung sowie die Einhaltung von Standards sind für Herstellungsbetriebe in der Automobilindustrie von entscheidender Bedeutung, um stets auf Audits vorbereitet zu sein und sicherzustellen, dass die Produktion und die Einhaltung von Vorschriften nicht durch Lieferengpässe beeinträchtigt werden.

Weitere Informationen: Umfassende Transparenz zur Skalierung und Rationalisierung der Automobilproduktion

3. Zusammenarbeit und ein vernetztes Technologie-Ökosystem werden entscheidend sein.

Die Zukunft der Automobilindustrie hängt von ihrer Fähigkeit ab, als technologisches Ökosystem zu funktionieren. Die Zusammenarbeit zwischen OEMs, Zulieferbetrieben und Technologieunternehmen wird entscheidend sein, um Innovationen zu beschleunigen und neue Lösungen zu skalieren.

So können Partnerschaften mit Unternehmen, die Lösungen im Bereich KI und maschinelles Lernen anbieten, den Herstellungsbetrieben helfen, alles zu verbessern – von der Lieferkettentransparenz bis hin zu den Funktionen für autonomes Fahren. Wie die Vereinheitlichung der Lieferkettenstrategie von General Motors zeigt, ist die Abstimmung interner Teams und externer Partnerunternehmen der Schlüssel zur Förderung von Innovationen und zur Aufrechterhaltung der Abläufe mit konstantem Fokus auf die Kund:innen.

Die Stärkung der Kompetenz von Arbeitskräften wird von entscheidender Bedeutung sein.

Automobilunternehmen müssen in Schulungsprogramme investieren, damit ihre Mitarbeiter:innen die für die digitale Transformation erforderlichen Kompetenzen erwerben können. Durch die Förderung einer Innovationskultur können Unternehmen operative Silos aufbrechen und die Abstimmung zwischen Teams, die an den physischen und digitalen Komponenten arbeiten, verbessern.

Weitere Informationen: Schalten Sie einen Gang höher: Transformation der traditionellen Softwareentwicklung in der Automobilindustrie im digitalen Zeitalter

Blick in die Zukunft

Der Wandel in der Automobilindustrie spiegelt den allgemeinen Trend hin zu digitalen, kundenorientierten Geschäftsmodellen wider. Herstellende Automobilunternehmen, die auf Flexibilität setzen, in Technologie investieren und Nachhaltigkeit zur Priorität machen, werden im Jahr 2025 und darüber hinaus den Ton angeben. Indem sie sich den Herausforderungen in Bezug auf Profitabilität stellt, die Zusammenarbeit fördert und die Komplexität von SDVs meistert, kann die Branche in einer zunehmend vernetzten und wettbewerbsorientierten Welt einen Mehrwert erbringen.

So wie Henry Ford 1913 die Fertigung revolutionierte, haben die heutigen Automobilunternehmen die Möglichkeit, das Transportwesen für das nächste Jahrhundert neu zu definieren. Mit den richtigen Strategien wird 2025 einen Wendepunkt beim Aufbau einer smarteren, nachhaltigeren und kundenorientierten Automobilindustrie markieren.

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Geschrieben von Cameron van Orman Chief Strategy and Marketing Officer, GM of Automotive Solutions

Cameron van Orman ist Chief Strategy and Marketing Officer sowie General Manager of Automotive Solutions bei Planview. Dank mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Unternehmensführung weiß er, wie man transformative Veränderungen, geschäftliche Agilität und Marktwachstum vorantreibt. Vor seinem Wechsel zu Planview im Jahr 2019 war Cameron van Orman in leitenden Marketingpositionen bei CA Technologies (heute Broadcom) tätig, wo er maßgeblich an der Integration von Rally in das Portfolio von CA beteiligt war und die interne Agile-Transformation der Marketingorganisation anführte. Darüber hinaus arbeitete er in den Bereichen strategisches Marketing, Vertrieb und operatives Geschäft bei BlueArc, Pillar Data Systems, Sun Microsystems und StorageTek. Er hat einen Bachelorabschluss in Wirtschaft und Mathematik vom Dartmouth College sowie einen MBA von der Kellogg School of Management der Northwestern University und ist zudem Vorstandsmitglied der Children's Diabetes Foundation.